Paraphrasieren

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Ziel

Paraphrasieren soll als Kommunikationswerkzeug erkannt werden, das dabei hilft, ein Gespräch auf die sachliche Ebene zu lenken und das Gegenüber richtig zu verstehen.

 

Kontext

 

Theorie

Paraphrase ist eigentlich ein sprachwissenschaftlicher Ausdruck, der mehrere Bedeutungen haben kann. In Bezug auf die Kommunikationstheorie bedeutet es die sachliche Wiederholung einer empfangenen Botschaft in eigenen Worten. Wichtig dabei ist (im Gegensatz zum Aktiven Zuhören), dass die emotionalen Teile der Botschaft in der Paraphrase außen vor gelassen und die Aussage auf den sachlichen Teil reduziert wird. Das Ziel ist, das Gespräch auf die sachliche Ebene zu lenken bzw. dort zu halten. Außerdem kann man mit dieser Technik ein Gespräch entschleunigen und sowohl dem Gegenüber als auch sich selbst Zeit zum Nachdenken und Reflektieren geben.

 

Praktische Einführung

Die Paraphrase als Kommunikationstechnik kann dabei helfen, ein Gespräch weg von der emotionalen hin zur sachlichen Ebene zu führen. Zusätzlich hilft sie dabei, Missverständnisse zu vermeiden und Vertrauen zwischen den GesprächspartnerInnen aufzubauen. Dabei ist sie nichts anderes als das Wiederholen des Empfangenen (Sache, Inhalt) in eigenen Worten. Am leichtesten aufgenommen werden kann eine Paraphrase, wenn sie in eine Frage verpackt ist (Verstehe ich richtig…? …, stimmt das?) Am einfachsten ist dies wohl an einem Beispiel zu demonstrieren:

A: Es macht mich wahnsinnig, wenn ich dauernd darauf warten muss, bis alle da sind. Es kann doch nicht sein, dass die kein einziges Mal pünktlich zur Besprechung auftauchen können! Ich habe noch so viel Arbeit, kann aber nichts machen, solange ich hier sitze und hoffe, dass die Zeit vergeht und endlich alle ihren A*** hierher bewegen. Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich jedes Mal zum vereinbarten Zeitpunkt hier bin – das ist ja sowieso umsonst.

B: Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir darum, deine Zeit effizient nutzen und dich auf andere verlassen zu können. Stimmt das?

 

Kommentar

Paraphrasieren lässt sich immer und in jeder Situation einbauen. Zuerst kommt es den TeilnehmerInnen üblicherweise aber ziemlich aufgesetzt vor. Man muss ihnen klar machen, dass es einiger Übung bedarf, bis es ‚normal‘ klingt und man es in den normalen Sprachgebrauch eingearbeitet hat.

 

Richtiger Zeitpunkt/Voraussetzungen

Es gibt keine inhaltlichen Voraussetzungen. Passend ist die Paraphrase auf jeden Fall z.B. gemeinsam mit dem Sender-Empfänger-Modell von Shannon und Weaver.

 

Querverweise

 

Beispiel-Training (60 Minuten)

Zeit Beschreibung Material
10‘ Erklärung ‚Paraphrasieren‘
25‘ Die TeilnehmerInnen erzählen sich gegenseitig in Kleingruppen bzw. zu zweit Erlebnisse, die sie gerade beschäftigen. Das Gegenüber versucht, das Gesagte zu paraphrasieren.
25‘ Nachbesprechung, in der alle Probleme, Bedenken und Schwierigkeiten thematisiert werden.

 

Du kennst weitere Theorien und Modelle zu diesem Thema oder hast gute Ideen, wie man dieses Modell ins Training einbauen kann?

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